Cookiewarnung mit URL-Parameter: So nicht!

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Cookiewarnungen sind ohne Zweifel eine Pest. Ich glaube auch nicht, daß sie nützen. Wegen ihrer großen Zahl werden sie vermutlich routinemäßig weggeklickt, ohne daß dabei irgendeine Informationsaufnahme beim Besucher stattfindet. Das dürfte denselben Effekt haben wie Alarmanlagen, die ständig Fehlalarme erzeugen. Ich vermeide daher das Setzen von hinweispflichtigen Cookies auf meinen Webseiten und benutze Browserplugins, die sie unterdrücken. Ich bevorzuge Einstellungen und Plugins, die die Cookies im Nachgang löschen.

Auf der Webseite der Stadt Friedland bei Göttingen – bekannt durch das große Aufnahmelager – ist mir jetzt eine völlig dysfunktionale Art der Cookiewarnung aufgefallen. Wenn man das Cookiebanner wegklickt, wird an die URL ein Parameter angehängt, der das Akzeptieren des Cookies als Wahrheitswert darstellt (also nicht als Session-ID, die zeitlich beschränkt ist).

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Das Problem dabei ist, daß, wenn man den URL aus der Adreßleiste kopiert, um ihn irgendwo zu verlinken, dieser Parameter mitkopiert wird. Jeder Seitenaufruf in einem anderen Browser als dem, in dem der Banner angeklickt wurde, führt jetzt zu einem Aufruf ohne Cookiewarnung und verletzt damit die gesetzlichen Pflichten. Das ist umso erstaunlicher, als daß die Seite laut Impressum von einer professionellen Agentur erstellt wurde, die ihre Kunden hauptsächlich im regional wirksamenen Bereich der südniedersächsischen Landkreise Göttingen-Osterode und Northeim akquiriert. Man mag darüber lachen, daß den angeblichen Profis ein solcher Anfängerfehler passiert. Aber für Geschäftsleute, die mit Abmahnungen durch Konkurrenten rechnen müssen, kann so etwas schnell ein teurer Spaß werden (und auch für die Agentur, falls die Verträge erfolgreiche Regreßforderungen hergeben).

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