Wie jedes Jahr veranstaltete die Schachabteilung des ESV Rot-Weiß Göttingen wieder eine neunrundiges Turnier nach Schweizer System, an dem in zweiwöchentlichem Rhythmus 90-Minuten-Partien gespielt werden. Mehrere Gäste anderer Vereine bereicherten dabei die Veranstaltung, die insgesamt 34 Teilnehmer aufwies. Ich selbst fungierte dabei wie in den Vorjahren auch als mitspielender Schiedsrichter, hatte aber keine einzige strittige Frage zu entscheiden.
Zum Auftakt traf ich auf Theo Zoll, der für die Datenerfassung und Auslosung zuständig ist. Hier manifestierte sich der Spielstärkeunterschied recht deutlich.
In der zweiten Runde bekam ich es dann mit unserem Neuzugang Antonia Ziegenfuß zu tun, die bald darauf Deutsche Meisterin U10w wurde. Lange Zeit konnte sie gut mithalten und mir einige Sorgenfalten auf die Stirn treiben, aber bei der Abwicklung im Endspiel zeigte sich dann, wo noch Defizite liegen.
In der dritten Runde traf ich dann auf Jan Christopher Zärban vom Kasseler SK.
Die vierte Runde verlief für mich ziemlich tragisch. Ich verlor gegen Antonias Vater Holger, den ich zuvor bei meinem Sieg im Vereinspokal zweimal besiegt hatte, eine Stellung, in der ich den Gewinnzug eigentlich schon gesehen hatte. Für mich der Auftakt einer langen Rochade
(drei Nullen hintereinander). Für Holger hingegen der Grundstein eines goldenen Schachsommers, denn er gewann nicht nur das Vereinsturnier, sondern kam auch bei den Vellmarer Schachtagen sensationell unter die Preisträger.
Statt eines Aufbaugegners sah ich mich in der fünften Runde dann ziemlich überraschend der Titelverteidigerin Fiona Sieber gegenüber, bei der auch nicht alles rund lief. Ich übersah ausgerechnet dann einen taktischen Witz, als ich den Druck eigentlich gerade abgeschüttelt hatte.
In der sechsten Runde gegen Börries Grabenhorst wurde es dann schon etwas peinlich. Obwohl ich die Möglichkeit hatte, mit mehr oder weniger schablonenhaften Zügen meinen Vorteil auszubauen, fraß ich einen Bauern, von dem ich mindestens ahnte, daß er vergiftet sein würde.
Selbst nach der dritten Niederlage bekam ich mit Jan Meise noch einen Gegner, den man nicht mehr als leicht bezeichnen kann. Neben einigen Überraschungen ist das auch Ausdruck der ziemlich guten Besetzung der diesjährigen Ausgabe. Immerhin gewann ich mal wieder.
In der achten Runde spielte ich dann gegen Thomas Seelemann (SP Plesse Bovenden). Nach einem groben Schnitzer meinerseits ausgangs der Eröffnung kam ich dann in ein ziemlich gutes Endspiel.
In der letzten Runde wartete dann Viktor Ebers, den man nicht in den Tabellenregionen mit positivem Score erwartet hätte. Trotz meines leichten Sieges war es ein sehr gutes Turnier für ihn.
Dank günstiger Ergebnisse der anderen Partien spülte mich das Schweizer System bis auf den sechsten Platz hoch, was ich kaum noch erwartet hätte.
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