Das Naturkundemuseum Kassel zeigt bis zum 25. Januar 2015 die Sonderausstellung Sintflut & Sündenfall. Die Tierwelt in der Bibel. Die Ausstellung ist nicht darauf aus, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu präsentieren. Das hatte ich mir eigentlich erhofft, da ja Israel mit zu den archäologisch bestuntersuchten Flecken der Erde gehört. Da wäre es schon interessant, einmal zu erfahren, wie sich die literarische Überlieferung vor dem Hintergrund paläökologischer Forschung bewährt. Vielmehr werden einige biblische Geschichten als Aufhänger genommen, um Dioramen mit Tierpräparaten aufzubauen und für Naturschutz zu werben. Zentrum ist dann auch eine begehbare Arche Noah, die sogar mit Stallgeruch imprägniert wurde. Im Prinzip ist Noah tatsächlich der Urahn aller Tierschützer. Es wird aber auch auf die Übersetzungsprobleme hingewiesen, wenn etwa derselbe Vogelname mal mit Ibis, Bienenfresser oder Uhu verdeutscht wird. Durch Präparate illustriert ist der Unterschied zwischen dem faustgroßen Bienenfresser und dem riesigen Uhu wirklich beträchtlich. Es wird auch ein ökologisch recht plausibles Szenario für die zehn Plagen angeboten, beginnend mit einer starken Vermehrung roter Algen. Auch die jüdischen Speisege- und verbote kommen zur Sprache und warum sie im Christentum nicht mehr gelten.
Als ich sie im Rahmen der Kasseler Museumsnacht angesehen habe, waren viele Familien mit Kindern, auch kleineren, dort. Die haben an den Tierpräparaten sichtlich Gefallen gefunden. Außerdem gibt es eine Malecke. Wenn sie die Erfahrung gemacht haben, daß ein Museum interessant ist, dann hat die Ausstellung ihren Zweck erfüllt.
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